Newsletter Tauben Juni 2013

Gesundheitsbegleitung

Antibiotika

Wenn ein Züchter zu mir kommt in der Klinik und seine Tauben haben ernsthafte Beschwerden zie z.B. Lungentzündung oder eine andere schwere Luftwegeentzündung, bin ich immer froh dass wir als Mediziner die Möglichkeit haben um die Tiere mit Antibiotika helfen zu können. Ich will nur sagen dass ich nicht gegen der Gebrauch von Antibiotika bin. Das Bestehen davon ist in vielen Fällen ein Segen. Wo ich jedoch nicht so glücklich mit bin ist das passend und unpassend anwenden von Antibiotika um kleine Beschwerden zu verhelfen die auch auf andere Weisen vorzubeugen sind.


Regelmässig bekomme ich Ergebnisse von Züchter über Fax oder Email von Bakteriologischen Untersuchungen die anderswo gemacht worden sind, wo nur die meist vorkommenden Bakterien gefunden sind wie zum Beispiel E. Coli. Es gibt aber mehrere E. Coli Sorten, manche sind sogar gutartig. In den meisten dieser Fällen ist es völliger Schwachsinn um hiergegen Antibiotica zu verwenden. Ausnahmen sind die Fälle wobei während der Zucht E. Coli gefunden wird bei verstorbenen kleine Jungtauben oder der E. Coli der gefunden wurde nach einer Andenovirusinfektion im Mai und Juni. In die Fällen ist öfter die Rede von krankheitserregende E. Coli Bakterien. Aber in den anderen Fällen kann ich nur mit dem Kopf schütteln wenn man unbedingt eine Kur geben will nur weil das Wort E. Coli gefallen ist. Aber nicht nur bei E. Coli Ergebnisse ist dies der Fall. Auch wenn Streptokokken gefunden sind oder nicht haemolitische Staphyloccen. Ständig bekommt man der Rat um sofort eine Kur zu machen. In Deutschland meitstens mit Baytril und in Belgien mit Baytril oder Linco-Spectin. Auch wenn es in diesen Fällen nur eine Routine Untersuchung betrifft und es überhaupt keine Beschwerden gibt. Eine verfehlte Chance nenne ich so etwas.

Es ist gut um fest zu stellen für welche Antibiotika die genannte Bakterien unsensibel sind, vor allem um zu wissen welche Mittel man nicht benutzen sollte, falls tatsächlich Probleme entstehen würden im Laufe der Saison.

 

Gehen wir zurück zum E. Coli der gefunden wurde. Oft gibt es also keine Probleme. Routinemässig wird eine Untersuchung gemacht. Nur im Kot wird bei dieser Untersuchung diese Bakterie festgestellt. Bitte glauben Sie mir dass sie dann, in den meisten Fällen, nicht sofort eine Kur machen müssen. Denn mit dem Bade schütten Sie das Kind weg. Die Darmflora ist im Gleichgewicht bevor der Kur. Es gaben ja keine Probleme. In diesen Fällen können Sie sich überlegen um Probiotika zu geben. Einfach um die Darmflora weiter zu unterstützen wenn oder nicht mit einem ansäurenden (Kräuter)trunk. Die gute Darmbakterien werden so die Oberhand erhalten und das Risiko auf Probleme wird kleiner werden.

Diejenigen die wählen für die Antibiotikakur sind diejenigen die so das Risiko eingehen gerade zu den Problemen zu zu laufen. Denn nicht nur die E. Coli (die wahrscheinlich sowieso keine Probleme verursachte) wird abgetötet sondern auch alle andere gute Darmbakterien kriegen einen harten Schlag. Viele von denen werden es dann auch nicht überleben. Die gute Darmbakterien sind für ein Teil notwendig für die Prokuktion der Vitamine aus der B Gruppe. Es ist also nicht schwer sich vor zu stellen dass die Taube dadurch weniger B Vitamine bekommt was wieder seine Folgen haben wird in der Kondition. Das wenn oder nicht entstehen von Probleme im Darm ist für ein wichiger Teil abhängig von der Frage ob eine krankheitserregende Baktereisorte die Chance bekommt sich im Darm ein zu nisten, zu kolonisieren. Die Bakterien die Durchfall verursachen müssen sich groszählig an der Darmwanden haften können. Wenn auf diese Stellen gute Bakterien sitzen ist das Risiko dass diese weggedrängt werden durch krankheitserregende Bakterien viel kleiner. Desto mehr Grund um für eine gute Unterstützung zu sorgen mit gute Bakterien, wenn man schon etwas machen will, antstatt sofort zur Antibiotikadose zu greifen und wie einen Bulldozer alles zu zerstören. Der Gebrauch von Antibiotika sollte man soviel wie möglich einschränken zu den Fällen wobei die Rede ist von Krankheit oder erhöhte Risiken dazu. Es ist zu viel eingebürgerd um passend und unpassend nach Antibiotika greifen zu wollen. Eine schwer zu eliminieren Gewohnheit hat sich in der täglichen Praxis ergeben.

Gesundheitsbegleitung.

Während ich diesen Newsletter schreibe realisierte ich mich auf einmal dass das Wort medische Begleitung des Taubensports eigentlich nicht das richtige ist. Denn medisch bezieht sich schon schnell auf der Gebrauch von Medikamente. Vor allem Antibiotika. Aber im Taubensport soll der Nachdruck gerade liegen auf die vorbeugende Gesundheitsfürsorge. Also das vorbeugen dass die Tauben krank werden. Die letzten sagen wir 40-50 Jahre hat die Begleitung sich vor allem gerichtet auf die (oft) unberechtigde gabe von Antibiotika. Massnahmen um die Krankheit vor zu bleiben blieben meistens unterbelichtet. Nun war damals der Zeitgeist auch deutlich anders.

Jahrelang ist ein Bild instand gehalten worden dass man für die Genesung von ein krankes Tier zum Tierarzt geht. Das ist natürlich auch so. Auch jetzt noch. Aber auf diese Art blieben andere Möglichkeiten unterbelichtet. Die Möglichkeiten um zu verhindern dass die Tiere krank werden. Darüber wurde (und wird) meistens gespasst. Während gerade da der Gewinn zu holen ist für die Topsporter im Taubensport.

Die Züchter die dies schon früh verstanden hatten und sich darauf richteten, haben schon einen grossen Vorsprung genommen. Diejenigen die festhalten an das Geheimnis aus der Antibiotikadose des Tierarztes verlieren immer mehr Terrain. Selektion wird immer wichtiger. Und Selektion kann nur richtig stattfinden durch nicht immer Antibiotika zu geben wodurch auch die Schwächeren auf den Beinen gehalten werden. Auf diese Weise wird auf langer Frist die Abhängigkeit von Antibiotika nur vertstärkt.

Die Ergebnisse der Wettflügen liegen immer kurzer bei einander. Die Unterschiede sind oft nur noch minimal.

Der Gebrauch von Antibiotika wiederstrebt immer mehr Taubenzüchter. Ich sehe dann auch immer mehr Züchter in unsere Klinik die gehört haben von “den anderen Weg” und das auch mal versuchen wollen. Jetzt mache ich mir darüber keine Illusionen. Denn der Aufbau von eine gute Abwehr und Gesundheit ist nicht etwas das ‘mal eben’ erreicht wird durch eine Woche ein Naturheilmittel über das Futter oder im Trinkwasser zu geben. Vielen glauben das immer noch. Das braucht aber Zeit.

Die Menschen die jetzt mitten in der Saison den Schritt ‘dann auch machen zu wollen’ haben dann natürlich das Risiko übel dabei weg zu kommen.

Kölln und Aachen sind ja auch nicht an einem Tag erbaut worden. Das braucht nicht nur Zeit sondern auch vor allem eine Änderung der Einstellung des Züchters. Eine fortschreitende Einsicht in die Denkensweise über den Gebrauch von Antibiotika und Krankheitsfürsorge sollte überarbeitet werden.

Sicher in der Anfangszeit wird es noch oft vorkommen dass die Tiere noch ziemlich empfänglich sind für Krankheiten und der Gebrauch von Medikamente manchmal unvermeidlich ist. Aber auf dauer bekommt man die Erfahrung das Medikamente immer weniger notwendig sind und das die Sprache sein kann von einem stärkeren Konditionsaufbau.

Im letzten Monat bekam ich die Bitte von mehrere Züchter um mal zu sagen wie und mit welchen Mittel die Tauben gereinigt werden können für die Flüge und womit sie blank gemacht werden können im Fleisch. Normalerweise hätte das einen ganz schönen Newsletter ergeben können. Aber seit vorigem Jahr ist es durch die Regelgebung in der EU, die jetzt in den nationalen Ausführungsbeschlüsse übernommen sind, verboten um Gesundheitsansprüche zu äussern auf Etikette von Produkte, aber auch in Artikel die man schreibt. Die Bussgelder können anscheinend bis zu 30.000 euro pro übertretung sein. Mancher der meine Newsletter liest wird es möglicherweise nicht entgangen sein das ich mich selber ziemlich am zensieren bin und mich nur noch in allgemeine Begriffe äussere über Gesundheit und wie die zu erreichen ist. Früher konnte ich schreiben das Mittel x der Firma y gut wirkt für dies oder das. Aber diese Zeit liegt hinter uns. Das darf nicht mehr. Im Bezug zur Reinigung des Körpers kann ich jetzt also nur noch schreiben dass es diverse Kräuterteesorten gibt die dabei gut unterstützen können und dass es diverse Mittel gibt auf Basis von Cholin, Lysin und Mehtionin und Artishokke-extract die dabei auch behilflich sein können. Aber als Taubenzüchter ist das kaum Information womit man noch was anfangen kann.

Ich bin persönlich Fürsprecher um im Taubensport zu sprechen von Gesundheitsbegleitung anstatt von medischer Begleitung. Aber wenn man danach nicht anders als in allgemeine Begriffe darf umschreiben wie man dabei handeln kann dan ist der Gedankensprung um um zu steigen von Antibiotikagebrauch wenn die Tauben krank sind, nach handelungen die vorbeugen können dass die Tauben krank werden noch schwieriger zu machen.

Weil ich jetzt selber nicht mehr sagen darf, ausser in mein Sprechzimmer, wie man Tauben unterstützen kann um sie vorbeugend gesund zu halten ist es vielleicht eine Option um Lesermail zu veröffentlichen. Der hierunter bekam ich im letzten Monat.

“Gutenmorgen Peter ,

hierbei lass ich dich kurz wissen dass es bis jetzt gut aussieht mit den Tauben, nach einen schwierigen Start ist das Taubenspiel doch noch auf dem Wagen gekommen. Nachdem ich halb März bei dir zur Kontrolle war und alles gut aussah, habe ich angefangen mit die gabe von:

Bony Farma basissystem : SGR - Basiskern - BMT - Mineral en Omega Nucleovit . Nach der konstante Gabe dieser Produkte habe ich die Tauben wachsen gesehen. Sie wurden viel schöner und straffer und was noch wichtiger ist sie trainieren viel länger. Jetzt vor allem auf Nest. Was ich vorher nicht hatte wenn sie auf dem Nest waren. Auch das Pulver auf das Gefieder ist viel mehr und bleibt auch wenn sie nach Hause kommen nach einem Flug. Sie sind super gesund und auch mit den Luftwegen habe ich bis jetzt keine Probleme gehabt, immer glatt auch nach schwerere Flügen wie letztes Wochenende von Reims, wo viele Verluste waren war es auf meinen Schlag nicht so schlimm. Von den 23 die ich mit hatte ist 1 Jährling nicht zurückgekommen und der Rest sah pico bello aus nach diesem Flug. Bis jetzt musste ich nichts geben für die Luftwege. Ich bin sehr zufrieden mit dem Basispaket. Werde bald wieder vorbei kommen für die nächste Kontrolle meiner Tauben. Bis jetzt geht es super.

Grüsse W."

 

Peter Boskamp